Epilepsie

Etwa 4% aller Hunde leiden an Epilepsie. Ein Anfall kann ohne Vorwarnung passieren, in der Wohnung, beim Spaziergang oder beim Spiel.

Definition

Epilepsie ist ein Sammelbegriff für die Auswirkungen, die plötzliche Entladungen von Nervenzellen des Großhirns haben können. Wenn nur ein kleines Hirnareal betroffen ist, spricht man von partieller Epilepsie. Spielen die Nerven hingegen in großen Teilen oder im ganzen Großhirn verrückt, kommt es zu generalisierten Anfällen. Neben der primären idiopathischen Epilepsie, deren Ursachen noch nicht bekannt sind, die aber wahrscheinlich vererbt werden, gibt es die sekundäre bzw. symptomatische Epilepsie, die von Krankheiten, Stoffwechselstörungen oder Verletzungen des Gehirns verursacht wird.

Klinisches Bild - Symptome

Der Anfall beginnt plötzlich mit mehr oder weniger gestörtem Bewusstsein bis zur Bewusstlosigkeit. Der Hund stürzt plötzlich um und krampft. Diese Krämpfe können sowohl aus Muskelzuckungen als auch aus Muskelstarren bestehen. In dieser Phase beobachtet man zusätzlich bellen, Speicheln, Abgang von Kot und Harn, Kau- und Laufbewegungen und das zeitweise Aussetzen der Atmung. Die Dauer eines solchen Anfalls liegt meist um die zwei Minuten. Nach einem Anfall verhalten sich einige Hunde völlig normal. Andere aber leiden noch Stunden später unter Problemen wie Desorientiertheit, Umherirren, abnormem Hunger, Teilnahmslosigkeit, steifen Bewegungen oder sie sind sogar aggressiv.
Gehen mehrere Krampfanfälle ineinander über, liegt der lebensbedrohliche „Status epilepticus“ vor. In diesem Fall müssen Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen!

Verhaltensänderung dokumentieren

In der Tierarztpraxis wirkt der Hund nach einem partiellen Anfall in der Regel völlig normal (Vorführeffekt!). Bei einem Verdacht auf partielle Epilepsie sollten die Besitzer daher eine Videokamera oder einen Camcorder griffbereit halten, so dass sie den nächsten Anfall filmen und ihn dem Tierarzt vorführen können. Filmaufnahmen sind auch für die Einschätzung der Schwere generalisierter Anfälle ein wertvolles Hilfsmittel.

Prognose

Bleibt die Epilepsie unbehandelt, so besteht die Tendenz, dass die Anfälle mit der Zeit schlimmer werden und damit auch die Schäden, die sie verursachen. Ist die primäre Epilepsie gesichert, stehen dem Tierarzt einige Medikamente, so genannte Antiepileptika zur Verfügung, um den Hund einzustellen. Die Erkrankung kann jedoch auch damit nicht geheilt werden. Es werden lediglich die Anfälle kontrolliert. In der Regel muss die Therapie lebenslang durchgeführt werden. Liegt eine sekundäre Epilepsie vor, so muss die Grundkrankheit behandelt werden.

Verhalten bei einem Anfall

Wichtig bei einem Anfall ist, dass Sie versuchen ruhig zu bleiben, denn Ihre Angst kann sich auf Iren Hund übertragen und den Anfall verschlimmern. Halten Sie das Tier auf keinen Fall fest – es könnte Sie verletzen. In manchen Ratgebern wird empfohlen, dem Hund einen Stock zwischen die Zähne zu schieben, damit er nicht auf die Zunge beißt – das ist falsch. Tatsächlich besteht dabei die Gefahr, das Tier zu verletzen. Versuchen Sie vielmehr, alle Gegenstände, an denen sich der Hund verletzen könnte, weg zu schaffen oder zu polstern. Handelt es sich um einen längeren Anfall, dann müssen Sie den Hund sofort zum Tierarzt bringen. Vergessen Sie aber nicht, dass Hunde in diesem Zustand unkontrolliert und heftig zubeißen können – versuchen Sie daher sich so gut wie möglich zu schützen.

Webseite zu Epilepsie

Die renommierte Tiermedizinerin und Epilepsie-Expertin Prof. Dr. Dorothea Schwartz-Porsche, stellt ihre Erfahrungen mit dieser Krankheit und Ihr umfangreiches Wissen den betroffenen Hundehaltern unter
www.epilepsie-beim-hund.de
zur Verfügung. Die Internetseiten sind klar und verständlich aufbereitet und informieren umfassend über allgemeine Fragen zu Epilepsie, Diagnosemöglichkeiten und Behandlung.

Quelle: Partner Hund